damals

Geschichte der Bibliothek der Marienschule

1866 gegründet, entwickelte sich unsere Schule von der Höheren Töchterschule mit Internat über die Höhere Mädchenschule zum Lyzeum. Schwestern des “Ordens der Dienstmägde Jesu Christi” und Geistliche waren die Lehrerinnen und Lehrer.

In einer Zeit ohne Computer und „Wikipedia“, ohne Kopierer und online-Katalog war ein umfangreicher Buchbestand für Lehrer und Schüler von großer Bedeutung. Ein umfassendes Lexikon war unverzichtbar, und das, bis es online-Suchmaschinen gab. – Und es war teuer. – Noch 1985 kostete der „Große Brockhaus in 24 Bänden“ mehr als das Monatsgehalt eines Referendars. Das kaufte man sich nicht „mal so eben“. Eine Schulbibliothek, die verschiedene Lexika bereithielt (Mayers, Brockhaus, Herder) zu verschiedenen Themen (z. B. allgem. Lexikon in verschiedener Sprachen; Konversationslexikon, um sich richtig auszudrücken; Atlas), war DIE Informationsquelle für Lehrer und Schüler. „Wikipedia“ gibt es erst seit 2001, das Jahr, in dem unsere Bücherei, wie sie heute ist, entstand.

Mit dem Umbau und Umzug der Bücherei hat die Schule der neuen Entwicklung Rechnung getragen: Den aktuellen Lexika wurden die Möglichkeiten der online-Recherche an die Seite gestellt – die Bibliothek erhielt Computer und den Zugang zum world-wide-web.

Seit der Gründung der Schule im Jahr 1866 hat sich ein großer Bestand an Fachliteratur angesammelt. Die Schwestern hinterließen ihre Bücher der Schule, wenn sie ihren Dienst beendeten. Auch die Seelsorger und viele Gemeindemitglieder unterstützten die Schule, indem sie ihr ihre Bücher schenkten. Zusammen mit Neuanschaffungen von wissenschaftlichen und didaktischen Büchern für die Lehrerinnen und Lehrer des Lyzeums und später des Gymnasiums wurden sie in der Lehrerbibliothek gesammelt. Ein großer leerer Tisch mit Stühlen inmitten zahlreicher dicht stehender, eng bestückter Regale im heutigen Raum 128 – so sah die Bücherei der Marienschule bis ins Jahr 2000 aus. Ein Arbeitsraum (Reden nur im Flüsterton) für Lehrer und mit deren Genehmigung für Oberstufenschüler, die die Fachliteratur nutzen, aber nicht ausleihen durften.

Da besonders Mädchen natürlich immer schon gerne lasen, die meisten aber kein Geld hatten, sich eigene Kinder- oder Jugendbücher zu kaufen, wie wir spätestens seit Ulla Hahns Roman „Das verborgene Wort“ wissen (2001, in der Bücherei bei „Belletristik Erwachsene“ zu finden, unter dem Titel „Teufelsbraten“ verfilmt), schufen die Schwestern eine eigene Ausleihbücherei für die Schülerinnen, der heutige Raum 129, in denen Regale voller Jugendbücher standen, dicht an dicht. Sr. Jolantha war die letzte Schwester, die die Ausleihbücherei betreute. Jeden Pfennig, den sie von Schülern erhielt, die die Bücher zu spät zurückgaben, jede Spende von Eltern oder Freunden aus der Gemeinde sparte sie, ließ sich in den Opladener Buchhandlungen beraten, was denn bei den Kindern und Jugendlichen so angesagt war beim Lesen, und hielt den Bestand aktuell. Schon damals unterstützte sie ein Pausendienst.

Dank der jahrzehntelangen Arbeit Dr. Trögers vergrößerte sich die Zahl der Bücher so enorm, dass Platzmangel herrschte – auch in den neuen Räumen der Bücherei im zweiten Stockwerk, wo nun Eltern ehrenamtlich die Aufsicht und Arbeit leisten. In einer Projektwoche am Ende des Schuljahres 2009/10 übergab das Büchereiteam nach Rücksprache mit Lehrern und Schülern zahlreiche Bücher aus dem Bestand der Bücherei an Dr. Tröger zur weiteren Verwendung (z.B. für das Erzbischöfliche Archiv oder den Verkauf beim Bücherbasar).

So wurde Platz für neue Bücher zum Entspannen, Lernen und Lehren geschaffen:
Bunte Cover moderner Bücher, rote Sitzsäcke, Computer – so präsentiert sich unsere Bücherei heute. Ein gemütlicher Lese- und Arbeitsraum für Schüler und Lehrer.

Die lange Tradition der Marienschule zum Erzbischöflichen Gymnasium Marienschule Opladen machen wir deutlich in der Vitrine, die vor dem Eingang der Bücherei steht und auch das Ergebnis der Projektwoche am Ende des Schuljahres 2009/10 ist.