Stefanie Gerstenberger & Marta Martin: „Zwei wie Zucker und Zimt“

Ein Lesetipp von Liljana Kugel

Charlotte, genannt Charles, hat kein leichtes Leben. Sie lebt alleine mit ihrer Mutter Marion, ihren Vater hat sie nie kennengelernt, und deren tyrannischer Schwester zusammen unter einem Dach. Im Grunde wird Charlottes Leben und das ihrer Mutter nur von ihrer Tante bestimmt.

Für Charles ist das alles ein Alptraum, wie kann sich ihre Mutter das gefallen lassen? Aber auf einmal wacht Charles in den Achzigern auf und erlebt ihre fünfzehnjährige Mutter in voller Blüte. Charles ist fest entschlossen die lebensfrohe Art von Marion zu retten. Gleichzeitig sucht sie einen Weg zurück in ihre Zeit zu gelangen, findet sich allerdings auch in den Achziger Jahren willkommen.

Eines der faszinierendsten Sachen an dem Buch, wie gut man sich in Charlotte, die Ich-Erzählerin hineinversetzen kann. Sie spricht, beziehungsweise erzählt, wie man es von einer Jugendlichen aus dem 21. Jahrhundert erwarten würde, was des Öfteren zu Verwirrungen zwischen den Charakteren im Buch führt.

Es ist sehr unterhaltsam und bietet auch denjenigen, die selbst die Achziger miterleben durften einige „Insider“, so bestätigt meine Mutter, welche ebenfalls das Buch gelesen hat und meine Ausgabe schon an andere Freundinnen und Kolleginnen weiter verleihen möchte.

Ein Buch für sowohl Mütter als auch Töchter.

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 Daniel Kehlmann: „Tyll“

Ein Lesetipp von Herr Anschütz

Normalerweise vertraue ich Lesetipps nicht. Wie will eine Person, mit der ich mich 20 Sekunden unterhalten habe, wissen, was ich mag und lesen möchte?

Doch es gibt sie immer wieder… Menschen mit tollen Kenntnissen, die einem einen guten Tipp geben können und Bücher, die so gut sind, dass man sie vielen weiterempfehlen kann. Und in unserer Bibliothek findet man beides!

„Tyll“ ist so ein Buch. Es ist ein Ausschnitt aus dem Leben der Figur „Till Eulenspiegel“.

Es ist spannend, mitreißend, realistisch und gleichzeitig erfährt man so viele neue Dinge über das Mittelalter: Aberglaube, Heilmethoden, Hexenprozesse und das tägliche Leben rund um den 30-jährige Krieg!

Ein Tipp für alle, die ein gutes Buch lesen möchten, die eine spannende, vielschichtige Erzählung in der Bahn, vor der dem Einschlafen oder in den Pausen lesen möchten und nochmal aus einer ganz neuen Richtung das Mittelalter „spüren“ möchten!

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Asmut Brückmann: „Europa – Unsere Geschichte 1“

Ein Lesetipp von Dieter Miedza

In diesem Jahr feiert das Adam Mickiewicz Liceum in Tarnów sein 120 Gründungsjubiläum. Unsere inzwischen 15-jährige Schulpartnerschaft ist ein guter Grund, dieses Jubiläum mit zu begehen und unserer Partnerschule als Geschenk ein beachtenswertes Unterrichtswerk zu schenken, dessen erster Band im vergangenen Jahr erschienen ist.

Beachtenswert ist das Geschichtsbuch aus verschiedenen Gründen: „“Europa. Unsere Geschichte“ beziehungsweise „Europa. Nasza Historia“ soll im deutschen und im polnischen Geschichtsunterricht der Sekundarstufe I in zwei Sprachfassungen, ansonsten aber mit identischen Inhalten zum Einsatz kommen“, so der Tagesspiegel.

Auch Frank-Walter Steinmeier, damals noch Bundesaußenminister, und sein polnischer Kollege Witold Waszczykowski begrüßen bei der offiziellen Vorstellung das Geschichtswerk. „Deutsche und polnische Schülerinnen und Schüler könnten mit dem Buch „die gemeinsame Geschichte aus gleicher Perspektive kennenlernen“, sagte Waszczykowski. „Das wird den Dialog erleichtern, von Stereotypen befreien und gegenseitige Toleranz ermöglichen“ (Tagesspiegel vom 22.06.2016).

Insbesondere mit Blick auf die derzeitige europäische Situation kann dieses gemeinsame Projekt, deren Folgeband 2 in diesem Sommer erschienen ist (weitere sollen folgen) ein Wegzeichen sein.

Nicht zuletzt aus diesem Grund steht die deutsche Ausgabe des ersten Bandes nun in der Bibliothek.

 

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 Michaela Brauner-Zurmöhle: „Zwei Noten auf Weltreise“

Ein Lesetipp von Meret Hense

Das Buch erzählt von zwei personifizierten Noten, die von ihrem Notenblatt weggeweht werden und unfreiwillig eine Weltreise machen. Fräulein Allegro ist eine pingelige Note. Sie erlebt die Welt meistens als chaotisch und sieht auch nicht deren Schönheit. Herr Pianissimo ist eine leise und freundliche Note. Er ist fasziniert von der Welt. Die beiden Noten lernen viele neue Menschen, Tiere und Länder kennen. Sie finden nette Freunde. Herr Pianissimo kuschelt mit einem Guanako und Fräulein Allegro pickt einem Seeelefanten in den Po. Zum großen Glück von beiden kehren sie auf ihr Notenblatt in Spanien zurück.

Mir gefällt das Buch gut, weil es lustig ist und so viele Tiere ihre Länder erklären.

 

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Sue Monk Kidd: „Die Erfindung der Flügel“

Ein Lesetipp einer Schülerin der Stufe 10.

An ihrem elften Geburtstag bekommt Sarah von ihren reichen Eltern die zehnjährige Handfull als Dienstmädchen geschenkt. Doch zwischen den beiden entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft, als Sarah beginnt Handfull das Lesen beizubringen. Auch teilen beide den Traum ihr eigenes Leben zu leben, ungeachtet den strengen Regeln ihrer Zeit.

Dieses Buch hat mich sehr beeindruckt, da es einerseits eine sehr mitreißende Geschichte von Freundschaft und Träumen erzählt, andererseits aber auch die Probleme des 19. Jahrhunderts sehr realitätsnah beschreibt. Dabei findet die Autorin einen sehr gelungenen Mittelweg zwischen Realität und Fantasie. Durch das Buch wurde mir auch erst bewusst, wie normal und alltäglich die Rassentrennung und die Benachteiligung der Frauen in dieser Epoche war. Dazu benutzt die Autorin einen fesselnden Schreibstil, sodass die geschichtlichen Informationen das Lesevergnügen nicht stören.

Da es im 19 Jahrhundert spielt, beinhaltet das Buch zwar einige brutale Details, auf die die Autorin aber nicht näher eingeht.

Alles in allem finde ich dieses Buch sehr gelungen und lesenswert. Ich würde es allen empfehlen, die Geschichten über Freundschaft und das Festhalten an Träumen lesen möchten und dabei den Alltag des 19 Jahrhunderts näher kennenlernen wollen.

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Henry H. Neff: „Schule der Magier: Das geheime Portal“

Ein Lesetipp von Katharina Pfeuffer

Als Max, ein ganz normaler 12-jähriger Junge, mit seinem Vater ein Museum besucht, passieren viele merkwürdige Dinge: erst dieser gruselige Mann im Zug, der ihn mit einem blinden, weißen Auge anstarrt, und dann ein unscheinbarer Wandteppich im Museum, welcher durch flammende Fäden und melodische Töne zum Leben erwacht und etwas Unbeschreibliches, Wildes in Max erweckt, das schon immer in ihm lauerte. Spätestens jetzt weiß Max, dass etwas nicht stimmt. Als sein Vater am nächsten Tag verreist, taucht eine alte Dame, Mrs Millen, im Haus auf und redet mit Max über die seltsamen Vorfälle. Doch auch sie ist nicht so, wie es scheint, denn sie ist die Anhängerin des Anführers der bösen Mächte: Astaroth. Nach diesem Vorfall wird Max auf die Rowan-Akademie, eine Zauberschule, eingeladen, wo er erfährt, dass auch er über „alte Magie“ verfügt und dass Astaroth die Weltherrschaft an sich reißen möchte. Doch dafür müssen seine Anhänger, die vor nichts zurückschrecken, ihn zuerst einmal aus einem Gemälde befreien, in dem er gefangen ist.

Wie wird der Kampf zwischen Astaroth und seinen dämonischen Helfern und Max und seinem Freund David Menlo ausgehen ?

Ich finde die Bücher der Schule der Magier Trilogie finster und geheimnisvoll und würde sie jedem empfehlen, der spannende Abenteuer und Bücher mag. Wenn du wissen möchtest,was es mit all dem auf sich hat und ob es Max gelingen wird, Astaroth zu stoppen, würde ich dir dieses Buch auf jeden Fall empfehlen.

Viel Spaß beim Lesen!

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Gernot Griksch: „NICHT DRÜCKEN!“

Ein Lesetipp von Moritz Beaujean

Es ist ein sehr lustiges und verrücktes Buch für Kinder, die gerne querdenken.

Siri, Ivanna und Ole sind  die 12 jährigen Klassenkameraden, die den Rat „Nicht Drücken“ ignorieren. Dadurch steht die ganze Welt Kopf. Ob sie es schaffen, alles wieder gut zu machen?

Dieses Buch hat mich oft zum Lachen gebracht, da Situationen beschrieben werden, die ich oft gedacht, aber niemals ausgesprochen, geschweige denn in die Tat umgesetzt hätte. Sei es in der Schule, das Lehrer den Weg nicht in die Klasse finden… oder das Haare wachsen wo sie nicht hingehören. Aber lest selbst.

Ich glaube es ist sowohl für Mädchen als auch für Jungen, obwohl es auch um Liebe geht, was ich nicht verschweigen möchte.

Viel Spaß, denn den hatte ich auf jeden Fall!

 

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Stephenie Meyer: „Biss zum Morgengrauen“

Ein Lesetipp von Lotte Gladbach

 In dem Buch ”Biss zum Morgengrauen” geht es darum, dass ein Mädchen
namens Isabella Swan, das aber von allen Bella Swan genannt wird, von ihrer
Mutter, die im warmen Phönix lebt, zu ihrem Vater ins kalte, regnerische und geheimnisvolle Forks geschickt wird.
Als sie dort in die Schule geht, begegnet sie einem merkwürdigen Jungen. Er ist unnatürlich attraktiv, blass und hat auffallend schöne Augen. In der Mittagspause starrt er sie die ganze Zeit an. Um ihn herum sitzen Nic und andere unnatürlich schöne Menschen.
Bella fragt ihre Freundin nach ihnen, doch sie kann ihr auch nicht viel sagen, nur dass die Füllend (Edward, Jasper, Alice, Emmet und Rosalie) schon ewig hier sind und keiner Genaueres über sie weiß. Bald freundet sich Bella mit Edward an und erfährt mehr über ihn…!

 

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Preisendörfer: „Als Deutschland noch nicht Deutschland war“

Ein Lesetip von Elke Heise

Statt einem Tag braucht man zwei für die Anreise. Grund: der schlechte Straßenzustand, verursacht durch die hohen Baukosten, die die Zuständigen zögern lässt, etwas dagegen zu tun; Ablehnung der benachbarten Gemeinden, die sich an den Bau- und Unterhaltungskosten beteiligen müssen; Querelen mit den Eigentümern, die Land für den Straßenbau abgeben müssten. Folgen: Der Gesellschaft entsteht ein hoher Schaden durch die Untätigkeit der Reisenden, transportierte Waren leiden, Geschäftsleute machen Verluste.

Deutschland 2017? Sicher auch, aber Bruno Preisendörfer nimmt uns in seinem Sachbuch „Als Deutschland noch nicht Deutschland war“ als Zeitreisende mit in das Deutschland der Goethezeit (also zwischen 1775 und 1830).

Dass die Dichter Klopstock und Lichtenberg jeweils 16 Geschwister hatten, und dies keine Einzelfälle waren, dass lange Zeit „der Herrgott mit der Mutter teilt“, also jedes zweite Kind bei oder kurz nach der Geburt stirbt, erfährt man ebenso wie etwas über die Mode, Kochbücher zu schreiben oder wie man sich kleidet oder warum es in den Städten gar nicht gut riecht, wir werden Zeugen, wie geklatscht und getratscht wird, wie Hochzeiten geplant und Frauen als Hexen verurteilt werden.

Mit zahlreichen zeitgenössischen Belegen erhalten wir spannende und irritierende Einblicke in die damalige Zeit.

Das Buch ist Lesestoff für alle Neugierigen und eignet sich sehr gut, um Informationen zu Alltagsthemen zu erhalten, jenseits der Literatur von Goethe und Schiller.

 

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Christian Linker: „Der Schuss“

Ein Lesetip von Elke Heise

Kurz vor der Bundestagswahl wird ein junger Mann erstochen, einer verletzt. Robin, 17-jähriger Schulabbrecher aus einem Problemviertel, rettet den Verletzten und gerät damit in Konflikt mit einer rechtsgerichteten Gruppe und der “Deutschen Alternativen Partei”. Er weiß, wer die Täter sind, aber er will sich heraushalten – er hatte schon genug Ärger mit Hakan, der die Drogenszene beherrscht, und der Polizei. Als aber die DAP den Mord nutzt, um Fremdenhass und Ängste in der Bevölkerung zu schüren, muss sich Robin entscheiden, ob er die Wahrheit sagt.

Der neue Roman des ehemaligen Marienschülers Linker ist hochaktuell, inhaltlich fesselnd und sehr spannend geschrieben. Schade, dass er erst zwei Wochen vor der Bundestagswahl erschienen ist.

Unbedingt lesen!

 

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